MZ ES 250/2 Gespann

Baujahr 1972
243 ccm Einzylinder-Zweitakt
19 PS
156 kg + Seitenwagen 85 kg

Andreas

Dieses Motorrad habe ich 1998 in Thüringen gekauft, um die Kinder mitnehmen zu können. Damals wollte ich nicht vor allem einen Oldtimer, sondern ein günstiges Vollschwingengespann. Allerdings ist bei gut 90 km/h Schluss. Zum Driften braucht man schon eine festgefahrene Schneedecke. Edmund Peikert hat in seinem "Leitfaden für Freunde des Gespannfahrens" über das ES-Gespann geschrieben:

"Also kaufte ich ein MZ ES-Gespann. Nicht ohne den bösen Hintergedanken: Zum Einkaufen für die Mutti wird das kleine Gespann schon gut genug sein, und ich kann mit der MZ dann gut solofahren. Dass mit 19 PS ein erfreulicher Gespannbetrieb möglich sein sollte, hielt ich damals für ausgeschlossen. Doch nach den ersten 500 Kilometern, als der Motor freier wurde, musste ich meine vorschnelle Meinung etwas revidieren. Wenn das Gespann nur mit dem Fahrer besetzt ist, geht es in der Stadt und vor allem auf engen Straßen sehr schnell voran."

"Der MZ-Seitenwagen ist ja speziell für das ES-Fahrwerk gebaut. Er hat eine sehr weiche Federung, ca. 80 mm Federweg. Das Gespann wird mit einem Querstabilisator geradegehalten, und durch den kurzen Nachlauf bei der Gespanneinstellung der Vorderradschwinge geht die Lenkung sehr leicht."

Erstbesitzer meines Gespannes war übriges die Deutsche Reichsbahn, die es 1992 mit 8.000 km Laufleistung nach 20 Jahren verkauft hatte. Es muss also meist im Depot gestanden haben.