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K L A S S I S C H E   M O T O R R Ä D E R
L E H R T E   e. V.
 

BMW R 25-2 und R 27

Peter

Durch die Arbeit an meiner MZ ES 150 inspiriert, erinnerte ich mich an meine ersten beiden Motorräder aus meiner Jugendzeit. Der Gedanke kam auf, dass ich die eigentlich wieder haben müsste. Eine R 25-2 und eine R 27. Der Besitzer meiner R 27, die ich 1973 verkauft habe, wollte die Maschine nicht wieder abgeben. Also hieß es, im Bekanntenkreis und in der Zeitung nach einer R 27 zu suchen. Internet gab es noch nicht. Nach zwei Jahren würde ich fündig und erstand eine R 27 Baujahr 1960 in einem desolaten Zustand. Dieses Motorrad wurde nur in der damaligen DDR betrieben und ein Oldtimer-Händler aus Fallersleben hatte es erworben und mir verkauft, mit der Versicherung, dass er die Maschine probegefahren und 120 km/h erreicht hatte.

Nachdem ich das Motorrad zu Haus hatte und die erste Durchsicht erfolgt war, stellte sich heraus, dass das mit der Probefahrt und den Fahrleistungen eine Lüge war.

Jetzt begann die Restaurierung:
Teile des Rahmens ausgetauscht.
Kurbelwelle ausgetauscht.
Kolben erneuert und Zylinder ausgeschliffen.
Räder und Speichen erneuert und
Tank gelötet, Stoßdämpfer repariert und gebrochene Federn getauscht.
Die alte Farbe entfernt und neu lackieren lassen. Die weißen Streifen machte mir ein guter Freund.
Einen anderen Vergaser besorgt.

Die Unbedenklichkeitsbescheinigung aus Flensburg bestellt und das Fahrzeug dem TÜV vorgestellt. Schon die ersten Fahrten waren beeindruckend. Es kam danach noch eine 12V Anlage und eine Umstellung auf Bleifrei. So aufgerüstet wurde die R27 zu meiner Lieblingsmaschine und hat meine 75/5 auf Platz 2 verdrängt.

Jetzt fehlte noch die R 25/2.

Der Zufall wollte es, dass mein Nachbar mit einem R 25-3 Motor unter dem Arm zu mir kam und fragte: Ob ich ihm die Steuerkette auflegen könnte. Das machte ich. Der Besitzer des Motors betrieb eine Motorradreparaturwerkstatt und als ich ihm den Motor übergab, zeigte er mir seinen Betrieb. Dabei entdeckte ich eine abgebrannte R 25-2. Jetzt kam die Frage nach der Vergütung für meinen Aufwand. Ich wollte die R 25-2 und wir wurden uns auch einig.

Die R 25-2 sah schlimm aus. Alles war schwarz, vom Vergaser hingen nur noch ein paar Metalltropfen herunter und kein einziges Gummiteil war mehr vorhanden. Bei der Restaurierung stellte sich heraus, dass der eigentliche Schaden gering war. Motor, Schaltgetriebe, Vorderrad und Lenkung waren intakt geblieben. Lediglich Hinterrad mit Speichen, Kardanwelle und Winkelgetriebe waren durch die große Hitze so geschädigt, dass sie nicht mehr verwendet werden konnten. Nach ca. 2 Monaten fuhr die R 25, aber ohne Farbe und ohne Schutzbleche. Die Suche nach Schutzblechen dauerte lange aber nach weiteren 5 Monaten war das Motorrad zulassungsreif. 2 Tage nach der Zulassung machte die 25-2 unsere Altherren-Tour in den Thüringer Wald mit, die über ca. 700 km ging. In diesen 3 Tagen bestach sie durch gute Fahrleistungen und geringen Verbrauch.